Viele Ärzte diagnostizieren Muskelschmerzen z. B. als Fibromyalgie, Nervenschmerzen als Polyneuropathie oder Restless-Legs-Syndrom und verschreiben entsprechende Medikamente, die aber Postpoliopatienten nicht nehmen sollten. Genauso heikel ist es, wenn bei OPs die Narkose falsch geführt wird und die PPS-Patienten nicht lange genug nach einer OP überwacht werden.
Dabei kann man den Ärzten keinen Vorwurf machen, denn Polio – und erst recht die Postpolioerkrankung – ist in der Ausbildung seitdem es keine Poliofälle mehr gab nicht vorgesehen, genauso wenig bei den Physiotherapeuten.
Die Polio-Schwerpunktambulanz am Polio-Zentrum Koblenz versorgt als einziges Akutkrankenhaus unter der Leitung von Dr. Ruetz an Kinderlähmung (Polio) erkrankte Menschen. Polio ist ein multidisziplinäres Problem, weshalb die enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen medizinischen Fachrichtungen Neurologie, Orthopädie, Schmerztherapie und Lungenheilkunde extrem wichtig ist. Das Akutbehandlungskonzept erfolgt modulartig und interdisziplinär abhängig von den Bedürfnissen der Patienten z.Zt. bei 400 Betroffenen/ Jahr.
Versorgungsschwerpunkte für an Polio erkrankte Patienten:
Zu den Beschwerden, die auch noch Jahrzehnte nach der Infektion auftreten können und unter dem Begriff Post-Polio-Syndrom zusammengefasst werden, zählen:
- Müdigkeit
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Schwäche in den betroffenen und in weiteren Muskelpartien
- Schlaf- und Atmungsprobleme Die Polio-Spezialambulanz des Polio-Zentrums am Katholischen Klinikum Koblenz · Montabaur ist eine kassenärztliche, frei zugängliche Erstkontakt- und Folgeversorgungseinrichtung, die jährlich ca. 1000 Kontakte sowie 150 Erstbefragungen und -untersuchungen ambulant durchführt.
Näheres zum Modulkonzept findet man auf der Homepage unter https://www.kk-km.de/media-kkkm/docs/Fachabteilungen/Polio/Poster_EPU_neu_deut_0911.pdf.
Notfalltelefon für Ärzte: 0261 496 9292