Ergotherapie hilft bei Handproblemen

Ergotherapie hilft bei Krankheiten wie neurologischen, psychischen, orthopädischen und rheumatischen, pädiatrischen und geriatischen, die die Alltagsbewältigung erschweren. Beispielsweise können Menschen sich nicht konzentrieren, sind vergesslich, können die Hände nicht gut bewegen, … die Ergotherapie ermöglicht den Menschen möglichst lange selbstständig zu leben. Während die Physiotherapie eher an der Funktion des einzelnen Körperteils arbeitet, arbeitet die Ergotherapie „ganzheitlicher“. Neben Gesprächen suchen Ergotherapeuten auch das private und berufliche Umfeld auf, arbeiten mit Integrationsfachdiensten zusammen und beraten auch Angehörige. Im Verlauf der ergotherapeutischen Behandlung können neue Fähigkeiten entwickelt werden und neue Sichtweisen ermöglichen eine andere Einstellung und besseren Umgang mit einer Erkrankung.

Gerade bei Problemen mit der Hand gibt es viele Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern. Hier seien nun nur die wichtigsten benannt:

  • Strumpfanzieher gibt es in verschiedenen Ausführungen. Hier sollte man verschiedene ausprobieren.
  • Ein Einhänderbrett erleichtert das Brotstreichen. Es kann nicht mehr wegrutschen. Ebenso ermöglicht ein Tellerrandaufsatz das problemlose Essen mit einer Hand.
  • Verschiedene Hilfsmittel, die man mittels Saugnäpfe fixieren kann, erleichtern die Hausarbeit: z. B. Kartoffelschäler, Spülbürste, Handbürste und Nagelknipser.
  • Griffverdickungen aus Isoliermaterial für Rohre aus dem Baumarkt (Innendurchmesser beachten!) ermöglichen das problemlose Handhaben von Besteck, Stiften usw. . Für Kugelschreiber und Bleistifte gibt es ebenfalls spezielle Halter, die das Schreiben erleichtern.
  • Wer Probleme mit dem Umgang mit Messern hat, kann sich auch in Möbelhäusern nach Messern mit einem Spezialgriff umschauen, der das achsengerade Schneiden ermöglicht, was die Gelenke schont.
  • Es gibt auch Scheren, die man nur von außen bedienen muss, d.h. sie öffnen sich selbst. Das erleichtert das Schneiden wesentlich. Ebenso auch Holzklammern, mit denen man bequem die Wäsche an der Wäscheleine fixieren kann.
  • Beim Kämmen mit Schulterproblemen hilft ein Stab mit einem Kammaufsatz. (online-wohn-beratung.de/hilfsmittel-fuer-die-häusliche-pflege)
  • Ebenso hilft ein spezieller Hygienehelfer beim Umgang mit Toilettenpapier. (alltagshilfen24.com)
  • Wer Probleme mit dem Öffnen der Wohnungstür hat, sollte sich eine spezielle Schlüsseldrehhilfe für den Haustürschlüssel zulegen. Diesen gibt es inzwischen in verschiedenen Ausführungen.
  • Für eine bessere Körperwahrnehmung und zur Schmerzlinderung wie auch zur Stoffwechselanregung wurde das sogenannte Novafon entwickelt. Dieses sollte man nur unter bestimmten medizinischen Voraussetzungen (u.a. Thrombosegefahr) anwenden. Nicht anwenden bei Thrombosegefahr!
  • Eine Tageslichtlampe aktiviert gegen die sog. Winter-Depression. (Sanalux).
  • Auch unterstützen regelmäßige Paraffinbäder (in der Ergotherapiepraxis) die Beweglichkeit der Gelenke der Hände.
  • Ein Drehteller ermöglicht das bequeme Ein- und Aussteigen aus einem Auto oder das Aufstehen von einem Stuhl. Dabei sollte man auf eine stabile Ausführung achten.
  • Ein Klettverschluss-Gürtel mit Protektoren schützt vor Oberschenkelhalsbrüchen. Gleichzeitig kann man diesen schnell und leicht vor dem Toilettengang entfernen. (safehip aktiv)

Ergotherapie kann man sich vom Arzt verschreiben lassen. Dieses wird nicht auf das Budget des Arztes angerechnet. Die Behandlungen dauern je nach Behandlungsbereich (sensomotorisch, psychisch-funktionell, motorisch funktionell oder Konzentrationstraining) zwischen einer halben und einer Stunde. Ergotherapeuten machen auch Hausbesuche.

Nach einem Vortrag von Frau Angelika Weckmann, Ergotherapiepraxis Team Weckmann, Pfullingen.